GRUENE EHINGEN
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von Hubert Dangelmaier, Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen im Gemeinderat Ehingen
Beginnen möchte ich mit einigen durchaus positiven Ereignissen und Beschlüssen des vergangenen Jahres. So konnte die neue Sporthalle planmäßig im vergangenen Herbst eröffnet werden, was besonders für die Ehinger Vereine und den Schulsport zu einer erfreulichen Verbesserung geführt hat. Der Businesspark ist mittlerweile zu 80 % ausgelastet. Beim VVE gab es ein besseres Ergebnis. Mit dem Breitbandausbau wurde begonnen und in 2018 sollen dafür ca. 2 Millionen Euro aufgewendet werden, was besonders den Teilgemeinden zu Gute kommt. Der Spätbus bleibt erhalten. Hier wurde der Fahrplan besser vertaktet und auf die Ankunft der Züge aus Ulm abgestimmt. Bleibt zu hoffen, dass durch die Verbesserungen die Fahrgastzahlen zunehmen, denn nur dann ist es möglich, diese Einrichtung auf Dauer zu erhalten. Der Haushalt ist nun zum 15. Mal schuldenfrei und für 2018 ist ein positives Ergebnis von ca. € 850.000 geplant. Der Haushaltsplan 2018 ist nach gesetzlichen Vorgaben zum 1. Mal in doppischer Form und hat als zentrales Element, die intergenerative Gerechtigkeit. Dies halten wir für ein wichtiges Kriterium Und bedeutetet, dass eine Generation nur das an Ressourcen verbrauchen soll, was sie selber erwirtschaftet. Dieser Ansatz erfordert zumindest was die Finanzen betrifft, ein systematisches und vor allem vorsorgliches Denken. Bei einem geplanten positiven Ergebnis von € 850.000 wird diese Kriterium durchaus erfüllt. Die Erreichung dieses Ziels ist aber immer vor dem Hintergrund zu betrachten, dass die Ehinger Betriebe sich in einer sehr guten wirtschaftlichen Lage befinden, was nicht für immer selbstverständlich ist. Nicht zuletzt deshalb ist ein sorgsamer Umgang mit den finanziellen Mitteln auch zukünftig sehr wichtig. Selbst für 2018 wird ein Rückgriff auf liquide Mittel von über 9 Millionen € notwendig. Ein wesentlicher Grund dafür ist ein Bauprogramm mit vielen Projekten in Höhe von mehr als 19 Millionen Euro. Dass die Stadt in Bauprojekte investiert und investieren kann, ist zu begrüßen. In Anbetracht der im Haushalt geforderten intergenerativen Gerechtigkeit sollte auch darauf geachtet werden, dass bei allen Investitionen nicht nur der finanzielle Aufwand. sondern auch der Verbrauch an anderen nicht erneuerbaren Ressourcen generationengerecht gestaltet wird. Zum Beispiel steht eine Fläche, die die jetzige Generation verbraucht für zukünftige Generationen nicht mehr zur Verfügung steht. Allein für das Bereitstellen von Gewerbeflächen im Industriegebiet Berg ist der finanzielle Aufwand von ca. 3,5 Millionen € und der Verbrauch an landwirtschaftlichen Flächen unseres Erachtens zu hoch. Hier sind wir uns sicher, dass das selbe Ziel mit einer Realisierung an einem anderen Standort mit deutlich geringerem finanziellen Aufwand, als auch mit einem deutlich geringeren Verbrauch an Fläche erreicht werden könnte. Die dadurch nicht verbrauchten finanziellen Mittel könnten für andere auch dringend notwendige Maßnahmen eingesetzt werden. Zum Beispiel eine bessere Ausstattung der Feuerwehren, lange hinausgeschobene und dringende Investitionen in Mehrzweckhallen der Teilorte. Eine noch zeitnahere Investition in die energetische Sanierung von Gebäuden. und eine großzügigere Förderung von Streuobstbeständen und anderen Naturschutzmaßnahmen. Beim Projekt Nachhaltige Stadt gab es vergangenes Jahr positive aber leider auch negative Entwicklungen. So wurde ein Klimaschutzbeauftragte eingestellt, der städtische Fuhrpark wurde um ein weiteres E-Fahrzeug ergänzt In der Tiefgarage Lindenplatz gibt es eine E-Tankstelle Die Lindenhalle wurde auf LED-Beleuchtung umgestellt. Im Stadion erfolgte die energetische Sanierung der Warmwasser-Anlage Das BHKW in der Realschule erzielte eine gute Energiebilanz. Wir mussten aber leider auch zur Kenntnis nehmen, dass der geplante Windkraft-Standort Deppenhausen wegen ungenügendem Windertrag und derzeit vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht weiter geplant wird. Das Aus für Deppenhausen sollte nicht das Aus für Windkraft in Ehingen sein ! Wir alle wissen, dass der Ausstoß von CO² in den vergangenen Jahren leider nicht ab, sondern zugenommen hat und das trotz aller Bemühungen auch der Stadt Ehingen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sowohl die Menschen selber, und ganz besonders alle von uns verbrauchten Güter immer größere Stecken zurücklegen, mit allen damit verbundenen negativen Folgen. Um den CO² Ausstoß zu reduzieren, bleiben nur 2 Möglichkeiten. Entweder wir verbrauchen tatsächlich in der Gesamtheit weniger fossile Energie oder es gelingt uns, mehr regenerative Energie breitzustellen. Nach dem AUS für den Standort Deppenhausen, und der bereits dargestellten Co² -Problematik, sollte der Gemeinderat jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der bereits vom Regionalverband Donau-Iller ausgewiesenen Standort Osterholz genutzt werden könnte Nach allen bisher bekannten Daten ist dieser Standort auf jeden Fall besser geeignet als der in Deppenhausen. Wenn eine zukünftige Bundesregierung ihre Zusagen bei der jüngsten Bonner Klimakonferenz einhalten will, wird sie die Rahmenbedingungen zur Nutzung von Windenergie im Binnenland notwendiger Weise verbessern müssen. Bei besseren Rahmenbedingungen und zu erwartenden besseren Windverhältnissen, wären die Voraussetzungen für den Standort Osterholz vielversprechend. Nun sollte der Gemeinderat den Weg dafür freimachen. Wenn zu gegebener Zeit sich die Stadt, als auch die Bürger an dem Windkraftprojekt beteiligen könnten, wäre ein solches Projekt in jeder Hinsicht eine positive Investition in die Zukunft. |
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Bundesverband
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